Vor Kurzem ist sie 100 Jahre alt geworden und die älteste Einwohnerin Münchbergs: Meta Müller, vielen auch bekannt als Tante Meta. Zierlich ist sie und quirlig und das mit Sicherheit schon immer.
Nach dem ersten Weltkrieg als drittjüngstes von 8 Geschwistern in einer Schmiede in Münchberg aufgewachsen, blieb ihr nichts erspart. Wie auch ihre Schwestern trat sie in den Turnverein Münchberg ein, dessen ältestes Mitglied sie ist. Die Leitung der Gruppen, auch der Frauen, war Aufgabe der Turnwarte.
Ihr Eintritt mit 16 Jahren fiel in die Zeit, als die Vereine gerade „gleichgeschaltet“ wurden, der Vereinsvorstand hinter der Regierung stehen musste und die Mitgliedschaft grundsätzlich zu den Jugendorganisationen des NS-Regimes führte.
Aus beruflichen Gründen verließ Meta Müller mit 19 Jahren Münchberg, kam nach den Kriegsjahren zurück. Sie wurde im Jahr 1953, als die Frauenriege wieder reaktiviert wurde, auch wieder aktiv im TVM und blieb es viele Jahre, Jahrzehnte, bis sie 90 war.
Ihr Bruder Ernst war Leichtathletiktrainer im Verein, Nichten und Neffen aktiv und erfolgreich im Sport. Auch wenn es etwas zu feiern gab, war sie immer dabei. Mit Originalität, mit ihrem Temperament und ihrer Sangesfreude trug sie immer zur ausgelassenen Stimmung bei maskierten Turnstunden und Faschingsveranstaltungen bei.
Die Jubilarin hat während ihrer bisher 84-jährigen Mitgliedschaft mehrere Vereinsjubiläen und zahlreiche Turnfeste mit Festzügen als Turnerin im weißen schwingenden Kleid erlebt. 12 Vereinsvorstände haben in der Zeit den Verein geführt.
Bekannt ist Meta Müller auch als „Frühschwimmerin“, d. h. dass sie, wenn immer es möglich war, täglich ihre Bahnen im Freibad schwamm oder auch lief, was sie sogar in dieser Saison wieder vorhat. Ein Leben bewegt und bewegend, einsatzbereit, wo es nötig war und ist und angesichts der bemerkenswerten körperlichen und geistigen Fittness der frischgebackenen Hundertjährigen noch sein kann!
